02.04. Änderungen 10.04. / 23.04.2022
10.03.2024
Fakten versus Befindlichkeiten
Ein hoher Sicherheitsberater Emmanuel Macrons soll die Idee für die kurzfristig anberaumte internationalen Konferenz zur Unterstützung der Ukraine am vorletzten Montag in Paris auch damit begründet haben, das Gefühl der Unterlegenheit und die Neigung zu defätistischen Szenarien in Europa entschlossen zu bekämpfen.
Zu Mutlosigkeit und Schwarzmalerei besteht auch angesichts nüchterner Zahlen tatsächlich kein Anlass.
Selbst nach der diesjährigen massiven Aufstockung des russischen Militärhaushaltes auf 110 Milliarden US-Dollar, so lauten die annähernd überenstimmenden Schätzungen mit der Materie befasster Institute und Einrichtungen, stehen diesen ca.250 Milliarden Dollar gegenüber, die allein die sechs größten europäischen NATO-Staaten 2022 für ihre Verteidigung zur Verfügung stellten.
Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Personalkosten mit ca 40 % innerhalb der NATO-Staaten einen deutlich höheren Anteil als in Russland haben, bleibt für die materielle Ausstattung und Logistik zumindest gleichviel. Diese Zahlen zeichnen -lassen wir das atomare (Droh)potential Russlands aus triifigten Gründen einmal außer Acht - das Bild einer militärischen Regionalmacht, nicht das einer Weltmacht. Einer Macht, der ein einiges Europa selbstbewusst entgegentreten kann.
Quellen, welche die aktuellen russischen Militärausgeben beziffern:
https://carnegieendowment.org/politika/90753
https://www.euronews.com/business/2023/11/28/russia-approves-record-spend-for-military-in-new-budget
06.12.2023
Das Echo der pro-palästinensischen Demonstrationen in deutschen, amerikanischen und britischen Medien - ein erhellender Vergleich
am ersten Novemberwochenende demonstrierten Hunderttausende weltweit für einen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie für einen Stopp der Militärhilfe der USA und anderer westlicher Staaten an Israel.
Anbei aufschlußreiche Synopsen (
Nr. 1 und
Nr.2) des Echos der Proteste in amerikanischen, britischen und deutschen Medien.
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20.10.23 (begonnen 15.10.23, geändert 10.03.2024)
Die Ukraine und Israel
Zwei Staaten Im Fadenkreuz des Terrorismus
Ukrainer und Israelis eint dasselbe Schicksal. Beide sind in das Fadenkreuz des internationalen, die Menschenwürde verhöhnenden Terrorismus gerückt. Im Angesicht der Androhung Ihres Genozids verteidigen beide ihre Existenz, Ihr Recht als Volk in einem eigenen Staat leben zu können. Jedoch kündigt sich ein wesentlicher Unterschied an. Die Ukrainer beachten trotz aller verbrecherischen Gräuel, mit denen der russische Staatsterrorismus sie überzogen hat, Menschen- und Völkerrecht. In Israel kündigt sich mit der bevorstehenden Großoffensive und dem damit von der israelischen Führung und der politischen Opposition bewusst im Kauf genommenen hunderttausendfachem Leid und Tod der unter unmenschlichen Bedingungen nur noch im Gazastreifen hausen könnenden Palästinenser ein Bruch des Völker- und Menschenrechts an. Diese Feststellung möchte ich nicht als Verurteilung Israels verstanden wissen. Einem Mitteleuropäer steht aus sicherer Entfernung vor einer existentiellen Bedrohung ein solches Urteil nicht zu. (Streichung 10.03.24)
Dennoch stelle ich die Frage, ob nicht der Glaube an die eigenen Werte zu einer humanen Selbstbeschränkung führen sollte. In diesem Fall wäre dies eine Rückkehr zu einem effektiven Schutz des eigenen Territoriums und der dort lebenden Menschen. Angesichts des militärischen Potentials Israels sollte dies möglich sein. Ergänzt wird dieser Schutz des eigenen Territoriums durch eine, auf längeren Zeitraum hin angelegte geduldige Strategie gezielter militärischer und geheimdienstlicher Spezialeinsätze zur Ausschaltung der für die Verbrechen an israelischen Bürgern schuldigen Hamas
Die Ukrainer sind bis zum heutigen Tag diesen Weg gegangen. Bis auf vereinzelte Kriegsverbrechen (bekannte bzw. vermutete) auf ukrainischer Seite, denen die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden nachgehen, ist es der ukrainischen Gesellschaft und ihrer politischen Führung bisher gelungen das humanitäre Völkerrecht zu achten.
Doch im Nahen Osten gebe ich dieser humanen Alternative nicht wirklich eine Chance. Anders als in der Ukraine gibt es dazu in Israel nicht den politischen Willen, noch drängen wir und die anderen Verbündeten Israels die dortige politische Führung ernst und glaubhaft zu einer Einhaltung. Verpflichtet dem gleichermaßen politisch wie moralisch hohen Wert der Freundschaft wird auf tragische Weise das dämonische Kalkül der Kriegstreiber und der die Feindschaft schürenden Kräften (auf beiden Seiten) aufgehen. Wenn all das Blut geflossen ist, ist auf lange Zeit Friedens- und Ausgleichsbemühungen wieder der Boden entzogen.
Terroristen und Kriegstreiber leben von vergossenem Blut. Für sie hat Menschlichkeit keinen Wert. Sie stampfen sie brutal und gnadenlos in den Boden. Jedoch wie lange können auf das Primat der Menschenwürde selbstverpflichtete Gesellschaften noch existieren, wenn in Ihrer Realpolitik, immer dann wenn die Frage ansteht, die faktische Hintenanstellung desselben nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist? Wann ist die Schwelle überschritten, wo sie nicht nur von außen angegriffen werden, sondern von innen erodieren.
09.07.2023
Tweet an die Außenministerin zum NATO-Beitritt der Ukraine
Sehr geehrte Außenministerin,
erlauben Sie mir bitte diese Frage:
Wer hat eigentlich das Meiste von einem schnellen NATO-Beitrit der Ukraine.
Antwort: Die Ukraine natürlich!
Wer so denkt, denkt zu kurz.
Genauso vitales Interesse an einem schnellen NATO-Beitritt der UkraIine muss auch EUROPA haben
Wie verwundbar steht Europa denn dar, falls im nächsten Jahr der Wind in den USA aus einer anderen Richtung weht?!
10.02.2023
Die unaussprechbare Strategie des Bundeskanzlers
Seit Monaten beschreibt der Bundeskanzler seine Ukrainepolitik als staatsmännisch verantwortlich, das einzig Richtige und alternativlos. Dabei scheut er auch nicht vor der Verkündung alternativer Wahrheiten und der Diffamierung der großen Gruppe Andersdenkender, die eine größere und vor allem zügigere militärische Unterstützung der Ukraine durch Deutschland fordern, als verantwortungslose „Rufer“zurück. Deutschland ist gespalten, die einen sehen in ihm den besonnen handelnden Staatslenker, die anderen ...
08.06.2022 (veröffentlicht 13.07.2022)
Ein Dank an die Ministerin und die Erwartungen eines Bürgers an seine Regierung
(Auszug)
Sehr geehrte Frau Außenministerin,
ich schreibe Ihnen heute ein weiteres Mal, um mich für Ihr Engagement für die Ukraine, für die Verteidigung unserer aller Freiheit und Würde zu bedanken. Für mich sind Sie der einzige Mensch in unserer Bundesregierung, bei dem ich mir gewiss bin, dass er mit all seiner Kraft, mit all den durch sein Amt verliehenen Möglichkeiten zur Ukraine und Ihren Menschen steht. Bewahren Sie sich Ihren Mut und Ihre Entschiedenheit. Ich fürchte beides wird noch auf harte Prüfungen gestellt werden.
Eine massive militärischen Unterstützung der Ukraine zu befürworten, ist für mich nur aussprechbar, weil ich zutiefst überzeugt bin, dass das, was wir gerade erleben und was wir als Zeitenwende tituliert haben, nur vergleichbar ist – jedenfalls wenn wir auf die letzten hundert Jahre Weltgeschichte blicken – mit Hitlers Vernichtungs-und Eroberungskrieg.
04.04.2022
Schreiben an die Bundesregierung
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrte Ministerin,
sehr geehrte Minister
Es ist heute der 40. Tag der Zeitenwende und eines mörderischen Krieges in Europa und ich kann Ihre Zurückhaltung eines sofortigen deutschen Energieembargos gut nachvollziehen. Der Erfolg eines solchen ist durchaus nicht gewiss. Und Sie haben von uns Bürgern, dem Souverän zur Zeit auch noch keine klare Aufforderung dazu. Eher das Gegenteil!
Doch im Falle Putins ist dieses wohlüberlegte für sich selbst in Anspruch genommene rationale Abwägen nur noch bedingt das adäquate Verhalten. Es kann uns durchaus auch in eine katastrophale Sackgasse führen.
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17.10.2022
Triage in der Pandemie: Was sich ein Bundesbürger vom Gesetzgeber und seiner Regierung wünscht
Schreiben an die Bundesminister Lauterbach und Buschmann vom 05.10.2022
Sehr geehrte Minister,
ich schreibe Ihnen heute aus staatsbürgerlicher Verantwortung. Sie sollen wissen, welche ethische und verfassungsrechtliche Grundhaltung ich mir als ein Bürger dieses Landes im Falle nicht ausreichender Behandlungskapazitäten in einer Pandemie durch Sie vertreten wünsche.
Ich erspare Ihnen hier eine Aufzählung der weiterhin bestehenden und allseits bekannten verfassungsrechtlichen und ethischen Bedenken gegen das von Ihnen favorisierte Entscheidungskriterium der kurzfristigen medizinischen Erfolgsaussicht. Für mich rüttelt dieses Prinzip an der ethischen Grundfeste unserer Verfassung und kommt einem verfassungsethischen Dammbruch gleich.
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04.02.2022
Der Telenotarzt: Internationale Situation und Forschungslage
Ein Blick auf die aktuelle Forschungslage zum Telenotarzt und die Frage, ob es in anderen Ländern mit dem deutschen Telenotarztkonzept vergleichbare präklinische Telekommunikationsmöglichkeiten gibt oder geplant sind, soll meine bisher eher berufspolitische und systemische Einordnung des Telenotarztes ergänzen, auch wenn ich schon in meinem Beitrag
„Der Telenotarzt: Fortschritt aus dem gestern -Geht
das?“
an einigen Stellen erkennbar mit den Ergebnisse der Begleitforschung argumentiert habe.
Diese beiden Aspekte eigens zu behandeln begründet sich in meiner Ablehnung von Telenotarztsystemen in der Notfallrettung, zumindest in der völlig überdimensionierten Form wie sie in Nordrhein-Westfalen oder auch in Bayern beabsichtigt sind. Falls jedoch meine wissenschaftliche Recherche einen deutlichen Gewinn für die Notfallrettung durch die Einführung des Telenotarztes ergeben sollte, müssten die Nachteile zurück bzw. dazu in ein angemessenes Verhältnis gestellt werden.
hier die Untersuchung zum Download
29.06.2021
Aus der Defensive in die Offensive
Pflegefachkräfte und Notfallsanitäter*innen im politischen Aufwind
-auch ein geschichtlich einordnender Blick über den rettungsdienstlichen Tellerrand -
Die Ärzteschaft, genauer gesagt ihre Spitzenvertretungen sind des ewigen Kampfes um den Arztvorbehalt bei der Heilkundeausübung überdrüssig und werden zusehens müde. Zudem gehen sie davon aus, dass der kommenden Bundesregierung die Grünen angehören werden.
16.11.2021
Der Telenotarzt: Fortschritt aus dem Gestern – Geht das?
aktualisierte und überarbeitete Fassung meines Beitrags "Der Telenotarzt setzt zum großen Sprung an" aus April diesen Jahres (im Archiv einsehbar)
Der Telenotarzt setzt im deutschen Rettungsdienst zum großen Sprung an. So beabsichtigt NRW spätestens bis Ende 2022 in jedem seiner fünf Regierungsbezirke mindestens ein Telenotarztsystem zu implementieren. In Bayern passiert zur Zeit Ähnliches. Auch hier soll in den nächsten Jahren nach Abschluss eines eigenen Pilotprojektes (Rettungsdienstbereich Straubing) der Telenotarzt flächendeckend eingeführt werden. Bereits heute abzusehen sind entsprechende Beschlüsse auch in den Bundesländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Berlin beschreitet einen Sonderweg.
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04.03.2021 (Kürzung am 02.08.21)
Was folgt auf das Gute?
Die Würfel sind gefallen, der Kampf ist vorerst entschieden. Für die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter ist es ein bedeutender Sieg und ändert Ihr Leben. Freude bei denen, die sich dies schon so lange gewünscht haben. Verunsicherung und auch Verdrängung bei denen, denen soviel Verantwortung von heute auf morgen zu viel ist. Doch für beide Gruppen von NotSans gilt das Selbe.